menu Startseite

OSKAR SALA – SUBHARMONISCHE MIXTUREN

Anfang der 30er Jahre hat Sala die Beherrschung und Weiterentwicklung seines Mixturtrautoniums zu seiner Aufgabe gemacht. Es ist ein weiter Weg vom jungen Pianisten, der zusehen muß, wie sein Lehrer Paul Hindemith von den Nazis verfemt und vertrieben wird, bis zum gefeierten Filmkomponisten für Alfred Hitchcock’s “Die Vögel”.

Im 3. Reich lötet der musikalisch und zugleich handwerklich virtuose Sala im Souterrain der Musikhochschule die Nächte durch und verbessert das Trautonium, die Erfindung seines Professors Trautwein. Sala spielt es im Radio und unter Karl Böhm und Richard Strauss. 10 Jahre investiert er in die Beherrschung des Instrumentes. Als erstes elektronisches Instrument in Serienfertigung versucht Telefunken ein “Volkstrautonium”auf den Markt zu bringen, aber die Rüstungsproduktion kommt dazwischen. 1944 erreicht Sala die Einberufung an die Ostfront. Das Ende des Krieges erlebt er ziemlich schwer verletzt.

Anfang der 50er Jahre hat Sala sein Instrument zum Mixturtrautonium weiterentwickelt. Ohne Tastatur, sondern auf zwei elektronischen Saitenmanualen gespielt, kennt das Mixturtrautonium keine Beschränkung auf die 12 Halbtöne der Oktave, auf die temperierte Stimmung, wie sie für alle Tasteninstrumente notwendig ist. Hier ist alles kontinuierlich variabel: Tonhöhen, Klangfarben, Lautstärke, und das mit höchster Empfindlichkeit und Leichtigkeit. Sala beginnt eine zweite Karriere als Filmkomponist und gewinnt schnell Preise und Anerkennung. Der Durchbruch kommt mit dem nervenzermürbenden elektronischen Vogelgezwitscher für Hitchcocks Thriller “Die Vögel”. Oskar Sala, Erfinder und Pionier von Weltrang, Inhaber mehrerer Patente, Träger des Bundesverdienstkreuzes und ausgezeichnet mit dem Filmband in Gold ist einer der wichtigsten Vertreter der elektronischen Musik und ihr wichtigster Zeitzeuge.

Die neue CD “Subharmonische Mixturen” umspannt ein ganzes Musikerleben. Sie ist gespickt mit musikelektronischen Überraschungen. Es beginnt gleich mit Paul Hindemith’s Komposition “Langsames Stück und Rondo, für Sala geschrieben”, das erste Stück für Trautonium Solo von 1935! Ganz speziell für sein neues mikroelektronisches Mixturtrautonium der drei Postprofessoren sind seine “6 Capricen für Mixturtrautonium Solo” komponiert, höchst virtuose elektronische Klanggebilde mit durchaus schwierigen Interpretationsaufgaben. Dann gibt es noch ein Stück, das der Komponist selbst als “wüst” bezeichnet, sowie den Soundtrack zum Edgar Wallace – Film “Der Würger von Schloß Blackmoor” von 1963.

 

Tracks – Subharmonische Mixturen


Nr. Titel Interpret Länge
1 Langsames Stück Und Rondo Für Trautonium Sala, Oskar 5:29 min.
2 Caprice Rubato (I) Sala, Oskar 5:10 min.
3 Canon Caprice (II) Sala, Oskar 12:34 min.
4 Subharmonische Mixturen (III) Sala, Oskar 8:57 min.
5 Glissando Caprice (IV) Sala, Oskar 4:34 min.
6 Klangfarben Caprice (V) Sala, Oskar 6:58 min.
7 Caprice Agitato, Lamentoso, Furioso (VI) Sala, Oskar 6:46 min.
8 Chaconne Electronique Sala, Oskar 7:41 min.
9 Der Würger Vom Schloss Blackmoor Sala, Oskar 12:33 min.

 

Mehr keyboard_arrow_down Weniger keyboard_arrow_up



play_arrow skip_previous skip_next volume_down
playlist_play